Berichte und Fotos - Laternenfest-Pokal in Halle 2012
Laternenfest-Pokal Kutterrudern über 5000m in Halle
Ein Wettkampf mit erschwerten Bedingungen für die Mannschaftsmitglieder!
Denn durch Krankheit oder andere Umstände fielen Mitglieder aus und es mussten sehr kurzfristig Leute einspringen und einige Umstellungen in der Sitzverteilung getroffen werden.
Dadurch konnte/musste auch ich diesen Wettkampf einmal aus einer ganz anderen Perspektive und Rolle betrachten – nämlich vom Ufer aus – mit Kamera bewaffnet als Anfeurer.
Während sich bei mir die Aufregung nach Eröffnung noch in Grenzen hielt, sah das bei einigen Wettkämpfern ganz anders aus. Vorbereitungsrituale, wie Toilettengänge alle 15 min, Herzflattern, oder ständiges Mitteilungsbedürfnis und Beratschlagen über Abstimmung im Kutter und die Ruderstrecke konnte ich nur allzu gut nachvollziehen.
Als zweiter Kutter ging unser „Phoenix“ an den Start.
Und als sich dann nach 12 Uhr alle vorbereiteten und in den Kutter stiegen, erklomm auch mich die Aufregung. Hoffentlich ziehen alle mit und kommen trotz Platzwechsel zurecht!
Nach kurzem Einrudern ertönte auch schon das Signal für das erste Boot und unser Kutter ging in der Mittagshitze mit viel Elan an den Start.
Zwei Minuten können elend lang sein und ich fieberte mit den angespannten Gesichtern im Kutter mit. Kein Mucks. Totale Stille und Warten.
Dann das Tröten zum Start! Der „Phoenix“ setzte sich schwungvoll aber leicht schaukelnd in Bewegung. Schnell wurde er kleiner und verschwand irgendwann flussabwärts hinter der Brücke.
Meine Zeit um flussaufwärts entlang der Buden des Festes zu laufen, denn ich wusste, dass die Wende für unseren Kutter bald kommen würde.
Am Ufer des Mittelaltermarktes des schönen Laternenfestes wartete ich gespannt auf unsere Mannschaft. Der erste Kutter zog vorbei...dann endlich sah ich die ersten Riemen um die Ecke kommen. Behäbig kämpfte er sich Schlag für Schlag weiter und ich wünschte ich könnte mit drin sitzen. Ich wusste genau, was in den Köpfen der Wettkämpfer vorging: Wann kommt nur dieses verdammte Riesenrad! Wann kommt nur endlich diese Wende, die Strecke wir auch jedes Jahr länger! Oder so ähnlich ?
Ich begleitete meine Mannschaft im lockeren Dauerlauf bis zur Bilderbuchwende (sah jedenfalls von außen sehr schön aus), die meiner Meinung nach dann doch recht schnell da war.
Besorgt beäugte ich die Zeit, die in meiner Tasche mitlief. Für einen Sieg würde es leider nicht reichen.
Im Dauerlauf, diesmal etwas zügiger, begleitete ich den „Phoenix“ zurück und feuerte mit der Puste, die ich noch hatte, unsere Leute an.
Ich musste mit Erschrecken feststellen, dass ich wegen meiner angeschlagenen Fitness und dem schnellen Kutter flussabwärts nicht hinterherkam und irgendwann aufgeben musste. Oh nein, ich wollte doch den Zieleinlauf im Bild festhalten.
Der Kutter war dann schneller als gedacht im Ziel und genau so verschwitzt und hochrot wie unsere Wettkämpfer gratulierte ich zum vollendeten Rennen.
Aber wie war denn jetzt unsere Zeit? Mist, vergessen zu stoppen... Irgendwas zwischen 29 und 30 Minuten. Einen Platz mit Pokal rechneten wir uns aber nicht aus.
Egal, Erleichterung war in den Gesichtern zu sehen. Jetzt gab es erst mal Bier oder Eis zur Belohnung in der Zeit bis zur Siegerehrung.
Und auch das Bedauern, dass wir nach dem Wettkampf nach Hause fahren mussten, wurde laut. In früheren Jahren konnten wir das Laternenfest abends noch in vollen Zügen genießen.
Sehr aufregend war die Siegerehrung um 15 Uhr dann für uns nicht.
Eine Urkunde mit 30:00 Minuten und Platz fünf wurde unserem Kutterführer übergeben. Aber genau 30 Minuten, das muss uns erst mal einer nachmachen.
Kommendes Jahr wollen wir mehr erreichen und „Lieber Verein, wir wollen nächstes Jahr gern mal wieder das Laternenfest in der Gemeinschaft hier genießen, ohne am selben Tag nach Hause fahren zu müssen“! Ich glaube da spreche ich für viele Mitglieder.
Mach´s gut Halle. Bis nächstes Jahr!